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Mont Terri
22.09.2025

Kritik an geplantem Rückzug des Bundes aus Felslabor

Das Bundesamt für Landestopografie Swisstopo will sich bis Ende 2026 aus dem Felslabor Mont Terri im Kanton Jura zurückziehen. Die Kantone Zürich, Aargau und Schaffhausen äussern deutliche Kritik. In einem Schreiben an die zuständigen Bundesräte fordern sie, die Entscheidung rückgängig zu machen.

Das Felslabor in Mont Terri ist bedeutend für die Forschung zur sicheren Lagerung radioaktiver Abfälle – insbesondere für die Schweiz. Denn dort, im jurassischen Untergrund, gibt es eine Schicht Opalinuston. In dieses Gestein soll das Tiefenlager im Zürcher Unterland dereinst gebaut werden. Dadurch können in Mont Terri Bedingungen simuliert werden, die auch im Tiefenlager herrschen werden.

Entscheid für Kantone nicht nachvollziehbar

Nun will sich der Bund aus der Forschungseinrichtung zurückziehen: Bis Ende 2026 will er die Leitung des Labors an Dritte abgeben, und so jährlich 1 bis 2 Millionen Franken sparen. Doch bislang wurde keine Nachfolgerin gefunden. Der Zürcher Regierungsrat Martin Neukom befürchtet, dass dadurch die Gefahr für eine Schliessung des Labors steigt. In der Neuen Zürcher Zeitung bezeichnet er den Entscheid des Bundes als nicht nachvollziehbar – dieser habe stets betont, Sicherheit und Wissenschaftlichkeit hätten beim Tiefenlager höchste Priorität. Der geplante Rückzug stelle die Glaubwürdigkeit im Hinblick auf diese höchste Priorität in Frage.

Zusammen mit den Kantonen Aargau und Schaffhausen hat sich der Kanton Zürich in einem Schreiben an die Bundesräte Martin Pfister (VBS), Albert Rösti (UVEK) und Guy Parmelin (WBF) gewandt. Der Weiterbetrieb des Felslabors sei für das Tiefenlagerprojekt zentral. Auch das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI betont die Bedeutung des Labors für die unabhängige Prüfung des Rahmenbewilligungsgesuchs. Die Nagra als grösste Forschungspartnerin in Mont Terri wünscht sich ebenfalls, dass die Einrichtung weiterhin von einer staatlichen Stelle betreiben wird.


Weitere Informationen in der Neuen Zürcher Zeitung NZZ: Bericht vom 19. September 2025 (Artikel hinter Paywall)

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