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Überregionale Arbeitsgruppe
23.01.2021

«Heisse Zelle»: Standortfrage noch offen

In der «heissen Zelle» werden die radioaktive Abfälle für die Einlagerung verpackt und vorbereitet. Bild: Zwilag

Damit hochaktive Abfälle dereinst hunderte Meter unter der Erdoberfläche eingelagert werden können, müssen sie entsprechend vorbereitet und verpackt werden. Dies geschieht in einem hochsicheren Gebäude mit einer sogenannten «heissen Zelle». Wo diese Verpackungsanlage platziert werden soll, ist noch offen.

Die hochradioaktiven Abfälle der Schweiz lagern bisher in grossen Transport- und Lagerbehältern beim Kernkraftwerk Beznau oder in einer Halle im aargauischen Würenlingen. In diesem sogenannten Zentralen Zwischenlager (Zwilag) bleiben sie, bis das geplante Tiefenlager gebaut ist. Danach sollen die Abfälle dorthin transportiert und unter die Erde gebracht werden. Für die Einlagerung im Tiefenlager sind die Transport- und Lagerbehälter jedoch zu gross. Die Abfälle müssen deshalb zuerst in kleinere Endlagerbehälter umverpackt werden. Weil die Schutzhülle dabei zwischenzeitlich entfernt werden muss, geschieht diese Umverpackung ferngesteuert in einer sogenannten «heissen Zelle».

Arbeitsgruppe findet keine abschliessende Antwort

Eine überregionale Arbeitsgruppe hat sich von Juni bis Dezember 2020 mit verschiedenen Optionen zum Standort dieser Verpackungsanlage befasst: Möglich wäre eine Verpackungsanlage etwa direkt oberhalb des geologischen Tiefenlagers oder beim Zwischenlager in Würenlingen. An insgesamt sieben Sitzungen hat sich die Arbeitsgruppe mit Themen wie Transportrisiken, Lastenverteilung oder Raumplanungauseinandergesetzt. Eine abschliessende Antwort auf die Frage, ob die Verpackungsanlage grundsätzlich intern (also beim Tiefenlager) oder extern zu realisieren sei, wurde allerdings nicht gefunden. Diese Frage hängt gemäss einer gemeinsamen Erklärung der Arbeitsgruppe von der konkreten Wahl des Tiefenlagerstandorts ab (vgl. dazu auch die Aussagen von Hanspeter Lienhart im Video «Stimmen aus der Region»).

Einbezug der Haltung aller Betroffenen zentral

In der Arbeitsgruppe vertreten waren Delegationen der potenziellen Standortregionen, der Gemeinde Würenlingen, der betroffenen Kantone sowie Vertreter der deutschen Grenzregion . Alle Parteien betonten die Sicherheit als oberstes Gebot. Sie empfehlen der Nagra, die Haltung aller Betroffenen umfassend in die Entscheidung betreffend Verpackungsanlage mit einzubeziehen.


Die Erklärung der Arbeitsgruppe steht auf der Website des Bundesamts für Energie.

Ein Video-Interview mit Prof. Michael Ambühl, Moderator der Arbeitsgruppe und Inhaber des Lehrstuhls für Verhandlungsführung und Konfliktmanagement der ETH Zürich, findet sich auf dem BFE-Blog.

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