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Erkundung der Gesteinsschichten
09.03.2022

Nagra schliesst Tiefbohrungen ab

Bild: Comet Photoshopping Dieter Enz / Nagra

Die Suche nach einem Standort für ein Tiefenlager für radioaktive Abfälle ist einen Schritt weiter: Nach drei Jahren schliesst die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) ihre Tiefbohrungen ab. Mit den Bohrungen untersuchte die Nagra den geologischen Untergrund der potenziellen Standortgebiete.

Das Bild sei nun vollständig, verkündete die Nagra vor den Medien. In den letzten drei Jahren bohrte die Nagra in den drei potenziellen geologischen Standortgebieten Zürich Nordost, Nördlich Lägern und Jura Ost insgesamt achtmal in die Tiefe. Eine letzte, neunte Bohrung in Bachs ZH steht kurz vor dem Abschluss. Insgesamt kosteten die Tiefbohrungen 240 Millionen Franken.

Die Nagra präsentiert die Ergebnisse der Untersuchungen derzeit in einer Ausstellung in Windisch AG. Tage der Offenen Tür sind Samstag, 26. März und 9. April, von 10 bis 17 Uhr (Anmeldung).

Alle drei Gebiete gemäss Nagra geeignet

Die Nagra zeigt sich mit den Ergebnissen der Tiefbohrungen zufrieden: Das Gestein sei dicht. Die Bohrungen hätten bestätigt, dass sich alle drei Standortgebiete für ein geologisches Tiefenlager für radioaktive Abfälle eigneten. Demnach könnte überall ein «sicheres Lager» gebaut werden. Ursprünglich hatte die Nagra das Gebiet Nördlich Lägern zurückstellen wollen, auf Antrag des Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorats ENSI entschied der Bundesrat jedoch anders und beliess Nördlich Lägern im Verfahren.

Welches Gebiet sich am besten für ein Tiefenlager eigne, gelte es noch zu entscheiden, teilt die Nagra weiter mit. Sie will im Herbst 2022 bekannt geben, für welchen Standort sie beim Bund das Rahmenbewilligungsgesuch für ein Tiefenlager einreichen wird. Zwei der drei potenziellen Standorte, Nördlich Lägern und Zürich Nordost, liegen im Kanton Zürich. Auch die Fachleute der Kantone prüfen die Datengrundlage der Nagra eingehend, laufend und nach der Standortwahl durch die Nagra.

Das letzte Wort in der Standortsuche werden Bundesrat und Parlament haben – und, falls ein Referendum zustande kommt, das Schweizer Stimmvolk.


Mehr zum Thema in der Medienmitteilung der Nagra.

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