Bohrung in Bachs verzögert sich
Die Tiefbohrung in der Gemeinde Bachs in Nördlich Lägern dauert rund einen Monat länger als geplant. Die Arbeiten dürften erst Ende März abgeschlossen sein. Grund für die Verzögerung ist ein stecken gebliebenes Messinstrument.
Das Instrument hatte sich im Dezember im Bohrloch der Tiefbohrung Bachs verklemmt und konnte auch nach mehreren Versuchen nicht geborgen werden. Eine entsprechende Mitteilung an die kantonalen und kommunalen Behörden wurde vom Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorat (ENSI) kurz vor Weihnachten erlassen und vom Zürcher Unterländer unter Berufung auf die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) aufgegriffen. Damit die Bohrung bis auf die erforderliche Tiefe fortgesetzt werden kann, hat die Nagra das Messgerät in einer Tiefe von gut 900 Metern einzementiert und aus dem bestehenden Bohrloch heraus parallel dazu ein neues Bohrloch aufgefahren.
Für die Umwelt ist das Gerät gemäss Nagra unbedenklich: Es besteht demnach aus Metall-, Kunststoff- und Gummiteilen und enthält keine gefährlichen Flüssigkeiten oder radioaktiven Stoffe.
Das ENSI hat das Vorgehen genehmigt und überwacht. Experten des Kantons verfolgen die Aktivitäten zudem als Teil der behördlichen Begleitgruppe Tiefbohrungen Nördlich Lägern.
Keine Auswirkungen auf Standortwahl
Mit den Tiefbohrungen untersucht die Nagra den geologischen Untergrund der Standortregion Nördlich Lägern. Damit will sie herausfinden, ob sich die Region grundsätzlich für den Bau eines Tiefenlagers für radioaktive Abfälle eignet. Neben Nördlich Lägern stehen noch Zürich Nordost und Jura Ost zur Diskussion – auch dort haben Tiefbohrungen stattgefunden. Die Nagra will voraussichtlich im Herbst 2022 kommunizieren, welche Region(en) sie dem Bundesrat als Standort für ein Tiefenlager vorschlägt. Auf diesen Zeitplan dürfte der Vorfall in Bachs keinen Einfluss haben.