Nagra plant zusätzliche Tiefbohrungen im Kanton Zürich
In den potenziellen Zürcher Standortregionen sollen weitere Untersuchungen stattfinden. Die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) plant sowohl in Rheinau im Standortgebiet Zürich Nordost als auch in Bachs in Nördlich Lägern eine zusätzliche Tiefbohrung.
In Rheinau gehe es vor allem darum, das Verhalten des Opalinustons im Umfeld von Störungen zu untersuchen, schreibt die Nagra in einer Mitteilung. Bei früheren Untersuchungen hatte die Nagra im Untergrund von Rheinau senkrecht verlaufende Störungen identifiziert. Nun will sie mehr über diese Störungen und deren Einfluss auf die Eigenschaften des Opalinustons erfahren. In dieses dichte Tongestein soll das Tiefenlager dereinst gebaut werden. Die Erkenntnisse aus Rheinau sind laut Nagra wichtig für das Verständnis dieser Gesteinsschicht in allen drei potenziellen Standortregionen. Bohrstart ist im Sommer 2021.
Entscheid zu Bohrung in Bachs fällt im Juli
Gleichzeitig bereitet die Nagra auch in Bachs in der Standortregion Nördlich Lägern eine Bohrung vor. Sobald die Bewilligung vorliegt, soll der Bohrplatz in Bachs gebaut werden. Ob die Bohrung tatsächlich stattfinden wird, entscheidet die Nagra im Juli. Zunächst wartet sie die Ergebnisse laufender Untersuchungen in Stadel ab.
In der Schweiz kommen aktuell drei Regionen für den Bau eines geologischen Tiefenlagers in Frage: Nördlich Lägern und Zürich Nordost im Kanton Zürich sowie Jura Ost im Kanton Aargau. Mit den Tiefbohrungen untersucht die Nagra deren Untergrund, um den sichersten Standort zu finden. Voraussichtlich nächstes Jahr will sie bekannt geben, wo ein Tiefenlager für radioaktive Abfälle entstehen soll. Der Kanton Zürich begleitet den Auswahlprozess und setzt sich für ein faires und transparentes Verfahren ein.
Mehr zum Thema in der Medienmitteilung der Nagra.