Tiefbohrung in Rheinau abgeschlossen
Die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) hat die Tiefbohrung in Rheinau in der Standortregion Zürich Nordost abgeschlossen. Sie zeigt sich mit den Ergebnissen zufrieden: Der Opalinuston erweist sich als dicht.
Das Bohrgerät arbeitete sich gemäss Mitteilung der Nagra in gut drei Monaten bis in eine Tiefe von rund 800 Metern vor. Dabei wurden Gesteinsproben zutage gefördert. Die Geologinnen und Geologen interessierten sich dabei in erster Linie für die Eigenschaften des sogenannten Opalinustons – in diese Gesteinsschicht soll das Tiefenlager dereinst gebaut werden.
Fokus auf Brüche im Gestein
Ziel der Tiefbohrung Rheinau war, Brüche im Opalinuston zu untersuchen, insbesondere um deren Bedeutung für den Stofftransport entlang dieser tektonischen Störungen abzuklären. Den Ergebnissen zufolge ist das Gestein trotz dieser Störungen dicht. Es habe sich gezeigt, dass sich Klüfte im Gestein selbst wieder abdichten: Wenn Wasser eintritt, quillt der Ton auf und verschliesst die Klüfte wieder.
Der Bohrplatz in Rheinau wird derzeit zurückgebaut. Bis Mitte des Jahres sollen die beanspruchten Flächen laut der Nagra rekultiviert werden.
Die Erkenntnisse aus Rheinau sind für alle drei potenziellen Standortregionen Zürich Nordost, Nördlich Lägern und Jura Ost wichtig. Seit Frühling 2019 führt die Nagra in allen drei Gebieten Tiefbohrungen durch. Aktuell ist die letzte Bohrung in der Gemeinde Bachs in Nördlich Lägern im Gange. Voraussichtlich im Herbst 2022 wird die Nagra bekannt geben, welche Region(en) sie dem Bundesrat als Standort für ein Tiefenlager für radioaktive Abfälle vorschlagen wird.
Mehr zum Thema in der Medienmitteilung der Nagra.